Die ersten Fragen beantworten...
Kaffee!!!
...und herzlich Willkommen zu meinem dritten Blogeintrag als Gigantica.
Einige von Euch haben ja meine Mini-Veröffentlichung dieses Geschreibes hier auf der allseits beliebten Nippelzensur-sonst-Kopf-ab Plattform "Facebook" mitbekommen und schon erreichten mich die ersten Fragen und auch liebe Feedback-Kommentare (dicker Kuss)
Um einfach kurz den ganzen Sinn&Zweck dieses Blogs zu erklären:
Es gibt keinen. Zumindest keinen allgemeinnützig Lehrreichen. Ich möchte hierüber keine beratende oder belehrende Funktion zu einem bestimmten Thema einnehmen, es geht tatsächlich nur darum, als momentan schwangere Frau Alltagssituationen einer solchen niederzuschreiben, untermalt von einer Prise bissigem Individualismus meinerseits.
Wenn diese Zeilen hier also für einige von Euch einen unterhaltenden Wert haben, bin ich schon mehr als zufrieden.
Wie überall gilt: ich bin sehr offen gegenüber Fragen, Themenwünschen und Kritik, wer das hier aber aus Böswilligkeit zum Grund nehmen möchte, um rumzustänkern, verweise ich mit Handkuss darauf, sich ein anderes Hobby zu suchen.
Es ist also Mitte der Woche.
Was steht an?
Achja. Um fünf Uhr morgens wach sein, da das Baby in meinem Bauch mit Pauken und Trompeten Lambada tanzt und meine pfannenkuchenplattgedrückte Blase nach Erlösung schreit.
ProTipp an dieser Stelle an alle Schwangere des letzten Trimesters (das wär's dann auch schon mit dem "nicht beratenden oder belehrenden Funktion"s Vorsatz 😇): Kugel anheben, dann entleert sich die Blase besser und ihr müsst nicht drei Minuten später zurück auf die Schüssel hechten.
Ich zog also gähnend wieder ab in Richtung Bett, nur um festzustellen, dass der Kerl sich in der Zwischenzeit mein Stillkissen (bzw zum jetzigen Zeitpunkt noch Kugel-Entlastungs-Kissen) wie eine äußerst gelenkige (weibliche) Medienfigur nach Wahl um den zwei-Meter Körper geschlungen hatte, selig darauf schlummerte und ich beschloss, zumindest bis zu meinem üblichen Mittagsnickerl wach zu bleiben und Dinge zu tun.
Vorstadt-Mom-to-be-Dinge. Da ich jetzt das große Glück habe, in einem richtigen Zuhause zu wohnen, das doch ein paar Quadratmeter mehr aufweist, als die davorigen WGs oder Einzimmerwohnungen, in denen man vom Bett aus bequem die ganze Wohnung saugen konnte, steht auch immer was an und die Umzugskisten packen sich ja auch nicht von alleine aus.
So der Plan. In Wirklichkeit plünderte ich zunächst den Kühlschrank- geht ja schon als Frühstück und nicht mehr als böses, böses Mitternachtsgelüst durch und hievte meinen prächtigen Hintern, der schon immer in der Form einer dunkelhäutigen Frau mitte dreißig glich (und im Übrigen auch genauso wackelt, wenn man drankommt) auf das Sofa, dass mittlerweile den Namen "Sodbrennsofa" trägt.
Sodbrennen ist generell eines der Themen, die mich im momentanen Zustand beschäftigen. Irgendwo logisch, wenn einem die Gebärmutter bis knapp unterhalb des Zwerchfells reicht und alles, was da in so einem Körper noch so kreucht und fleucht an Orte verdrängt, die ich vorher nicht mal zu erahnen wagte. Teilweise habe ich das Gefühl, mein Magen befindet sich also neben meinem Kehlkopf. Entsprechend wird auch alles, was sich in selbigem befindet wieder nach oben gequetscht, was dann -viele von Euch werden es von Sonntagnachmittags nach dem Saufen kennen- in ein recht unangenehmes Sodbrennen ausufert.
Unser eigentlich wunderbares Sofa begünstigt das Auslösen der brennenden Magensaftrutsche durch die wohlüberlegte Sitzform, da die Sitzfläche leicht nach oben zeigt. Wirft man sich also in feinster Walmanier zum Lümmeln in Halbachtstellung drauf, erinnert einen der Körper gerne zeitnah daran, dass dieses Verhalten so gar nicht schwangerenfreundlich ist. Dem Schwangerschaftsbrain sei dank, vergesse ich das aber geschätze fünfzig Mal am Tag und wiederhole eben jene Aktivität so oft, dass mir nur noch die Familienpackung Gaviscon hilft.
Um mal etwas vom Körperlichem wegzukommen: im letzten Beitrag habe ich als Cliffhanger etwas von einem Projekt "Dekostierkopf" erzählt. Nun. Ich dachte eigentlich, dass ich den Akt vom Bestellen bis hin zur mehrmaligen Lieferung eines solchen, dreist ausgeschmückt als Alltagsgeschichte mit Euch teilen könnte, aber tatsächlich gibt die Story, dank schnellem Happy End nicht viel her.
Für Neugierige stelle ich ihn Euch trotzdem gerne vor: Hallo Cardoso 🐮
...ist ein bißchen wie Wacken für zuhause. Vor allem, wenn das Kind die Szenerie dann komplementiert. Dann wird geschrien, es geht permanent um Stuhlgang in sämtlichen Variationen und regelmäßig gekotzt wird auch noch. Also wie Festival. Nur, dass es länger dauert. Viel länger. Und Mama nicht von Beginn an trinken darf 🙈
Um kurz beim Thema zu bleiben. Ich bin mir sicher, einige von Euch haben schon mal gehört, dass Alkohol, Rauchen und Drogen in der Schwangerschaft nicht so gefeiert werden und deshalb nicht unterstützend dem Körper zugeführt werden sollten.
Ich war vor der Schwangerschaft Raucherin und alkoholtechnisch nun auch kein Kind von Traurigkeit.
Seit erstauntem Erblicken der positiven Schwangerschaftstests hab ich all das komplett aus meinem Leben gestrichen. Und ich bin sehr froh darüber, dass ich das vor allem mit dem Rauchen ohne Einbrüche hinbekommen habe. An dieser Stelle an alle to-be-Mamis, die das nicht schaffen: sucht euch Hilfe beim Frauenarzt oder Hebamme. Ich kann gut verstehen, wenn man von Kettenraucherin zum plötzlichen völligen Verbot etwas auf der Strecke bleibt. Trotzdem ist es nicht von der Hand zu weisen, dass es unfassbar schädlich für euer Baby ist.
Was mich zu einem Thema bringt, bei dem ich gar nicht soviel Gift und Galle spucken kann, wie ich eigentlich möchte. Glaubt man einem derzeit kursierenden Schwangerschaftstrend (ja, tatsächlich gibt es Schwangerschaftstrends- ihr glaubt doch nicht, dass man 2017 einfach so schwanger sein darf?! Nein, nein, man muss schon up-to-Date bleiben, um in der Königsklasse der Wale mitspielen zu dürfen), fangen Frauen absichtlich in der Schwangerschaft an zu rauchen, um ihr Baby am Wachstum zu hindern, damit man mit einem möglichst kleinen Baby eine möglichst "angenehme" Geburt erlebt.
Viel Hass für dieses Phänomen. Sehr viel.
Meine Frauenärztin, die weise Frau, hatte mehr als Recht, als sie mir beim Termin zur Bestätigung der Schwangerschaft zwei Dinge sagte: Goggeln Sie nicht und gehen Sie unter keinen Umständen in ein Mutterschaftsforum. Ersteres lässt sich nicht vermeiden, man googelt vor allem am Anfang ALLES (zB kann ich anhand der Größe meiner Nasenlöcher das Geschlecht meines Kindes ablesen?), aber in ein Forum hab ich mich bis jetzt zum Glück nicht getraut.
Was nicht ausbleibt, und für das komplette medienaufgeschlossene Umfeld ein untrügliches Zeichen für eine Schwangerschaft ist, ist das Abbonieren sämtlicher -mehr oder minder nützlichen- Elternratgebern auf "niemand-hat-nach-meiner-Meinung-gefragt-deswegen-schreibe-ich-in-Großbuchstaben"-Book. Die Kommentare darunter von sich zerfleischenden Elternpaaren reichen vollkommen aus, um mir die Kontaktaufnahme zu anderen Schwangeren gründlich zu versauen.
Aufgrund meines ursprünglichen Berufes (ich bin Logopädin- nein, nicht das mit den Füßen!), der sich zu großen Teilen aus Pädagogik, Psychologie, Kindererziehung und -ganz wichtig: In eine, auf die Bauchdecke aufgesetzte, Klangschale atmen, zusammensetzt, widerfuhr mir bereits die Freude feststellen zu müssen, dass viele Kolleginnen in das typische Poncho-riesige-Holzketten-Oberlippendamenbart Genre der Therapeutengruppierung einzuordnen sind und auch eine, genauso wie daraus vorgestellte, Ansicht der Kindertherapie ungefragt an arme Unerleuchtete weitergeben.
Was habe ich im Rahmen meiner Ausbildung alles geatmet. Weggeatmet, beatmet, von-links-nach-rechts geatmet, ich sag Euch, ich kann Euch in den entlegensten Winkel des verdammten Os sacrum atmen. Wen Ihr wollt, auch mit verbundenen Augen, sehr gerne im Kreis springend. Wahlweise wütend oder wütend.
Ich weiß nicht, ob man's raushört. Aber von den Praktiken und Meinungen besagter Poncho-ich-atme-mir-die-Welt-wie-sie-mir-gefällt-Vertreterinnen meines Berufsbildes bin ich nicht gänzlich überzeugt.
In etwa verhält es sich mit meiner Übereinstimmung zu den alternativen Alnaturamamis, die quasi schon pränatal versuchen, das Kind an mit chiasamenangereicherte Biohaferkleie für 15,99 pro 100gr zu gewöhnen, in dem sie besagtes Breigut auf der Kugel verteilen und es bei Mondschein mit, mit einem Kupfermesser links-unten abgeschnittenen, Brennesselzweigen unter frühindischen Klängen des 17 Jahrhunderts befächern und durch die heilende Kraft schamanischer Worte versuchen, den Scheiß durch den eigenen Bauchnabel in den Bauch zu pressen.
Nein danke.
Das andere Phänomen sind die Schantallmamis, die darauf plädieren, dass Haarefärben in der Schwangerschaft nicht schädlich ist, dafür aber Einfluss auf die Haarfarbe des Ungeborenen hat und sich noch nicht vorstellen können, dass man so ein Glitzersteinchen vom frenchnailbekrallten Acrylfingernagel auch mal ganz schnell in einer überlaufenden Windel verlieren kann. (Toll, Klitzerkacki 💫)
Es gibt außerdem Mamis, die tatsächlich darauf bestehen, die Plazenta am bereits geborenen Baby zu lassen und dieser beim langsamen Verfaulen zu zu sehen, da diese ja irgendwelche heiligen Entgiftungsstoffe für den Säugling bereit hält. Da bekommt Kaffekranz mit Mutterkuchen doch gleich eine ganz andere Bedeutung (würg).
Wie auch immer- beide Interessensgruppenvertreterinnen finden sich in den Kommentarspalten der gängig abonierten Elternseiten auf dem leider allzuleicht zu bedienendem Massenmedium wieder. Da kann einem echt auch schon mal alles vergehen.
Ich bleibe also eher für mich, lese das, was ich möchte, und flippe bei den Themen aus, wie ich möchte.
Gespannt bin ich auf ein noch bervorstehendes Highlight jeder Schwangerschaft: den Hechelkurs. Da ich mich kenne und weiß, dass weder ich noch der Furzknotinnenpapa es ertragen, 8-10 x in so einen Kurs zu rennen, in dem er mir dann von hinten die Kugel hält und ich -Achtung!- in alles atme, was mein Körper zu bieten hat, habe ich die etwas zeitsparendere Variante eines Wochenendkurses gewählt (und zum Glück noch vor ET einen Termin bekommen) und plane vor einer solchen Zusammenkunft mit anderen Schwangeren nicht unbedingt ein weiteres Massentreffen.
Wahrscheinlich werde ich auch in ein paar Jahren deswegen verhaftet, da ich einer anderen Mama eine Schaufel über den Kopf gezogen habe. Also...natürlich die von den Kindern, womit man Sand schaufelt, wohlweiches Plastik und so. Haareziehen ist ja auch wieder Mode, hab ich gehört, ich habe also Alternativen.
Bevor ich aber endgültig in nicht auszuhaltende, da unvorsichtig-polemische Beschreibungen meiner schwangeren Miterfahrerinnen ausschweife, verabschiede ich mich für heute und verbleibe mit der Aussicht, dass der nächste Beitrag sehr intime Einblicke in einseitige Nippelsteifheit und Vermissen des Anblicks der eigenen Intimsphäre behandelt...
Dicken Glückwunsch, wenn Ihr bis hierhin durchgehalten habt, tata
Eure Gigantica 💕
PS:
Soeben erschallt ein zartes Kinderstimmchen in der Nachbarschaft und verlangt nach einem weiteren Nachbarskind namens "Thaddäus".
Ich fühle mich schlecht, aber ich musste hart lachen, habe nun Spongebob als Ohrwurm und sehe permanent einen mies gelaunten Tintenfisch vor meinem inneren Auge.
...und herzlich Willkommen zu meinem dritten Blogeintrag als Gigantica.
Einige von Euch haben ja meine Mini-Veröffentlichung dieses Geschreibes hier auf der allseits beliebten Nippelzensur-sonst-Kopf-ab Plattform "Facebook" mitbekommen und schon erreichten mich die ersten Fragen und auch liebe Feedback-Kommentare (dicker Kuss)
Um einfach kurz den ganzen Sinn&Zweck dieses Blogs zu erklären:
Es gibt keinen. Zumindest keinen allgemeinnützig Lehrreichen. Ich möchte hierüber keine beratende oder belehrende Funktion zu einem bestimmten Thema einnehmen, es geht tatsächlich nur darum, als momentan schwangere Frau Alltagssituationen einer solchen niederzuschreiben, untermalt von einer Prise bissigem Individualismus meinerseits.
Wenn diese Zeilen hier also für einige von Euch einen unterhaltenden Wert haben, bin ich schon mehr als zufrieden.
Wie überall gilt: ich bin sehr offen gegenüber Fragen, Themenwünschen und Kritik, wer das hier aber aus Böswilligkeit zum Grund nehmen möchte, um rumzustänkern, verweise ich mit Handkuss darauf, sich ein anderes Hobby zu suchen.
Es ist also Mitte der Woche.
Was steht an?
Achja. Um fünf Uhr morgens wach sein, da das Baby in meinem Bauch mit Pauken und Trompeten Lambada tanzt und meine pfannenkuchenplattgedrückte Blase nach Erlösung schreit.
ProTipp an dieser Stelle an alle Schwangere des letzten Trimesters (das wär's dann auch schon mit dem "nicht beratenden oder belehrenden Funktion"s Vorsatz 😇): Kugel anheben, dann entleert sich die Blase besser und ihr müsst nicht drei Minuten später zurück auf die Schüssel hechten.
Ich zog also gähnend wieder ab in Richtung Bett, nur um festzustellen, dass der Kerl sich in der Zwischenzeit mein Stillkissen (bzw zum jetzigen Zeitpunkt noch Kugel-Entlastungs-Kissen) wie eine äußerst gelenkige (weibliche) Medienfigur nach Wahl um den zwei-Meter Körper geschlungen hatte, selig darauf schlummerte und ich beschloss, zumindest bis zu meinem üblichen Mittagsnickerl wach zu bleiben und Dinge zu tun.
Vorstadt-Mom-to-be-Dinge. Da ich jetzt das große Glück habe, in einem richtigen Zuhause zu wohnen, das doch ein paar Quadratmeter mehr aufweist, als die davorigen WGs oder Einzimmerwohnungen, in denen man vom Bett aus bequem die ganze Wohnung saugen konnte, steht auch immer was an und die Umzugskisten packen sich ja auch nicht von alleine aus.
So der Plan. In Wirklichkeit plünderte ich zunächst den Kühlschrank- geht ja schon als Frühstück und nicht mehr als böses, böses Mitternachtsgelüst durch und hievte meinen prächtigen Hintern, der schon immer in der Form einer dunkelhäutigen Frau mitte dreißig glich (und im Übrigen auch genauso wackelt, wenn man drankommt) auf das Sofa, dass mittlerweile den Namen "Sodbrennsofa" trägt.
Sodbrennen ist generell eines der Themen, die mich im momentanen Zustand beschäftigen. Irgendwo logisch, wenn einem die Gebärmutter bis knapp unterhalb des Zwerchfells reicht und alles, was da in so einem Körper noch so kreucht und fleucht an Orte verdrängt, die ich vorher nicht mal zu erahnen wagte. Teilweise habe ich das Gefühl, mein Magen befindet sich also neben meinem Kehlkopf. Entsprechend wird auch alles, was sich in selbigem befindet wieder nach oben gequetscht, was dann -viele von Euch werden es von Sonntagnachmittags nach dem Saufen kennen- in ein recht unangenehmes Sodbrennen ausufert.
Unser eigentlich wunderbares Sofa begünstigt das Auslösen der brennenden Magensaftrutsche durch die wohlüberlegte Sitzform, da die Sitzfläche leicht nach oben zeigt. Wirft man sich also in feinster Walmanier zum Lümmeln in Halbachtstellung drauf, erinnert einen der Körper gerne zeitnah daran, dass dieses Verhalten so gar nicht schwangerenfreundlich ist. Dem Schwangerschaftsbrain sei dank, vergesse ich das aber geschätze fünfzig Mal am Tag und wiederhole eben jene Aktivität so oft, dass mir nur noch die Familienpackung Gaviscon hilft.
Um mal etwas vom Körperlichem wegzukommen: im letzten Beitrag habe ich als Cliffhanger etwas von einem Projekt "Dekostierkopf" erzählt. Nun. Ich dachte eigentlich, dass ich den Akt vom Bestellen bis hin zur mehrmaligen Lieferung eines solchen, dreist ausgeschmückt als Alltagsgeschichte mit Euch teilen könnte, aber tatsächlich gibt die Story, dank schnellem Happy End nicht viel her.
Für Neugierige stelle ich ihn Euch trotzdem gerne vor: Hallo Cardoso 🐮
...ist ein bißchen wie Wacken für zuhause. Vor allem, wenn das Kind die Szenerie dann komplementiert. Dann wird geschrien, es geht permanent um Stuhlgang in sämtlichen Variationen und regelmäßig gekotzt wird auch noch. Also wie Festival. Nur, dass es länger dauert. Viel länger. Und Mama nicht von Beginn an trinken darf 🙈
Um kurz beim Thema zu bleiben. Ich bin mir sicher, einige von Euch haben schon mal gehört, dass Alkohol, Rauchen und Drogen in der Schwangerschaft nicht so gefeiert werden und deshalb nicht unterstützend dem Körper zugeführt werden sollten.
Ich war vor der Schwangerschaft Raucherin und alkoholtechnisch nun auch kein Kind von Traurigkeit.
Seit erstauntem Erblicken der positiven Schwangerschaftstests hab ich all das komplett aus meinem Leben gestrichen. Und ich bin sehr froh darüber, dass ich das vor allem mit dem Rauchen ohne Einbrüche hinbekommen habe. An dieser Stelle an alle to-be-Mamis, die das nicht schaffen: sucht euch Hilfe beim Frauenarzt oder Hebamme. Ich kann gut verstehen, wenn man von Kettenraucherin zum plötzlichen völligen Verbot etwas auf der Strecke bleibt. Trotzdem ist es nicht von der Hand zu weisen, dass es unfassbar schädlich für euer Baby ist.
Was mich zu einem Thema bringt, bei dem ich gar nicht soviel Gift und Galle spucken kann, wie ich eigentlich möchte. Glaubt man einem derzeit kursierenden Schwangerschaftstrend (ja, tatsächlich gibt es Schwangerschaftstrends- ihr glaubt doch nicht, dass man 2017 einfach so schwanger sein darf?! Nein, nein, man muss schon up-to-Date bleiben, um in der Königsklasse der Wale mitspielen zu dürfen), fangen Frauen absichtlich in der Schwangerschaft an zu rauchen, um ihr Baby am Wachstum zu hindern, damit man mit einem möglichst kleinen Baby eine möglichst "angenehme" Geburt erlebt.
Viel Hass für dieses Phänomen. Sehr viel.
Meine Frauenärztin, die weise Frau, hatte mehr als Recht, als sie mir beim Termin zur Bestätigung der Schwangerschaft zwei Dinge sagte: Goggeln Sie nicht und gehen Sie unter keinen Umständen in ein Mutterschaftsforum. Ersteres lässt sich nicht vermeiden, man googelt vor allem am Anfang ALLES (zB kann ich anhand der Größe meiner Nasenlöcher das Geschlecht meines Kindes ablesen?), aber in ein Forum hab ich mich bis jetzt zum Glück nicht getraut.
Was nicht ausbleibt, und für das komplette medienaufgeschlossene Umfeld ein untrügliches Zeichen für eine Schwangerschaft ist, ist das Abbonieren sämtlicher -mehr oder minder nützlichen- Elternratgebern auf "niemand-hat-nach-meiner-Meinung-gefragt-deswegen-schreibe-ich-in-Großbuchstaben"-Book. Die Kommentare darunter von sich zerfleischenden Elternpaaren reichen vollkommen aus, um mir die Kontaktaufnahme zu anderen Schwangeren gründlich zu versauen.
Aufgrund meines ursprünglichen Berufes (ich bin Logopädin- nein, nicht das mit den Füßen!), der sich zu großen Teilen aus Pädagogik, Psychologie, Kindererziehung und -ganz wichtig: In eine, auf die Bauchdecke aufgesetzte, Klangschale atmen, zusammensetzt, widerfuhr mir bereits die Freude feststellen zu müssen, dass viele Kolleginnen in das typische Poncho-riesige-Holzketten-Oberlippendamenbart Genre der Therapeutengruppierung einzuordnen sind und auch eine, genauso wie daraus vorgestellte, Ansicht der Kindertherapie ungefragt an arme Unerleuchtete weitergeben.
Was habe ich im Rahmen meiner Ausbildung alles geatmet. Weggeatmet, beatmet, von-links-nach-rechts geatmet, ich sag Euch, ich kann Euch in den entlegensten Winkel des verdammten Os sacrum atmen. Wen Ihr wollt, auch mit verbundenen Augen, sehr gerne im Kreis springend. Wahlweise wütend oder wütend.
Ich weiß nicht, ob man's raushört. Aber von den Praktiken und Meinungen besagter Poncho-ich-atme-mir-die-Welt-wie-sie-mir-gefällt-Vertreterinnen meines Berufsbildes bin ich nicht gänzlich überzeugt.
In etwa verhält es sich mit meiner Übereinstimmung zu den alternativen Alnaturamamis, die quasi schon pränatal versuchen, das Kind an mit chiasamenangereicherte Biohaferkleie für 15,99 pro 100gr zu gewöhnen, in dem sie besagtes Breigut auf der Kugel verteilen und es bei Mondschein mit, mit einem Kupfermesser links-unten abgeschnittenen, Brennesselzweigen unter frühindischen Klängen des 17 Jahrhunderts befächern und durch die heilende Kraft schamanischer Worte versuchen, den Scheiß durch den eigenen Bauchnabel in den Bauch zu pressen.
Nein danke.
Das andere Phänomen sind die Schantallmamis, die darauf plädieren, dass Haarefärben in der Schwangerschaft nicht schädlich ist, dafür aber Einfluss auf die Haarfarbe des Ungeborenen hat und sich noch nicht vorstellen können, dass man so ein Glitzersteinchen vom frenchnailbekrallten Acrylfingernagel auch mal ganz schnell in einer überlaufenden Windel verlieren kann. (Toll, Klitzerkacki 💫)
Es gibt außerdem Mamis, die tatsächlich darauf bestehen, die Plazenta am bereits geborenen Baby zu lassen und dieser beim langsamen Verfaulen zu zu sehen, da diese ja irgendwelche heiligen Entgiftungsstoffe für den Säugling bereit hält. Da bekommt Kaffekranz mit Mutterkuchen doch gleich eine ganz andere Bedeutung (würg).
Wie auch immer- beide Interessensgruppenvertreterinnen finden sich in den Kommentarspalten der gängig abonierten Elternseiten auf dem leider allzuleicht zu bedienendem Massenmedium wieder. Da kann einem echt auch schon mal alles vergehen.
Ich bleibe also eher für mich, lese das, was ich möchte, und flippe bei den Themen aus, wie ich möchte.
Gespannt bin ich auf ein noch bervorstehendes Highlight jeder Schwangerschaft: den Hechelkurs. Da ich mich kenne und weiß, dass weder ich noch der Furzknotinnenpapa es ertragen, 8-10 x in so einen Kurs zu rennen, in dem er mir dann von hinten die Kugel hält und ich -Achtung!- in alles atme, was mein Körper zu bieten hat, habe ich die etwas zeitsparendere Variante eines Wochenendkurses gewählt (und zum Glück noch vor ET einen Termin bekommen) und plane vor einer solchen Zusammenkunft mit anderen Schwangeren nicht unbedingt ein weiteres Massentreffen.
Wahrscheinlich werde ich auch in ein paar Jahren deswegen verhaftet, da ich einer anderen Mama eine Schaufel über den Kopf gezogen habe. Also...natürlich die von den Kindern, womit man Sand schaufelt, wohlweiches Plastik und so. Haareziehen ist ja auch wieder Mode, hab ich gehört, ich habe also Alternativen.
Bevor ich aber endgültig in nicht auszuhaltende, da unvorsichtig-polemische Beschreibungen meiner schwangeren Miterfahrerinnen ausschweife, verabschiede ich mich für heute und verbleibe mit der Aussicht, dass der nächste Beitrag sehr intime Einblicke in einseitige Nippelsteifheit und Vermissen des Anblicks der eigenen Intimsphäre behandelt...
Dicken Glückwunsch, wenn Ihr bis hierhin durchgehalten habt, tata
Eure Gigantica 💕
PS:
Soeben erschallt ein zartes Kinderstimmchen in der Nachbarschaft und verlangt nach einem weiteren Nachbarskind namens "Thaddäus".
Ich fühle mich schlecht, aber ich musste hart lachen, habe nun Spongebob als Ohrwurm und sehe permanent einen mies gelaunten Tintenfisch vor meinem inneren Auge.
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