Das Schweigen der Fressphase
Hallo ihr Lieben,
uff- eine Woche Schweigen von Gigantica. Etwas, wofür der Kerl im echten Leben wohl eine große Summe bereit wäre hinzublättern.
Jetzt aber zum neuen Wochenstart möchte ich Besserung geloben. Einen triftigen Grund für die Funkstille gab es nicht. Mir war es schlicht und ergreifend einfach zu heiß zum Denken, Schreiben oder Aufstehen. Außer kalt duschen, sehr viel Essen und nackt vor dem Ventilator nickerln war einfach nichts drin vergangene Woche.
Nun geht es sowohl wetter-, als auch motivationstechnisch wieder, satt bin ich auch, was mich auch jux zum heutigen Thema bringt.
Essen in der Schwangerschaft.
Meines Erachtens nach gibt es im Großen und Ganzen zwei Lager von Essverhalten in der Walphase.
Die Ersten jubeln, da sie jetzt endlich einen zulänglichen Grund haben, um alles in sich reinzustopfen, was so ihren unter Stöhnen und Hände in den Rücken gerammten Weg kreuzt und es gibt die Zweiten, die bereits mit Erscheinen der zwei rosa Linien auf dem Schwangerschaftstest drei Bücher über "wie wird mein kleiner Robert-Maximilian ein Doktoranwaltastronaut auf Grundlage meiner Paprikadiät während der Austragungszeit" und "für zukünftige Modelgeschäftsfrauenärztinnen: die Zitronenwasser-Sojamilch-Heilkost auf Paleogrundlage" gelesen und für missionarische Zwecke auswendig gelernt haben.
Egal welchem Lager man angehört: Für Dein Kind bist später sowieso DU an pubertärer Akne schuld, eben aufgrund deiner Ernährung in der Schwangerschaft oder was Du ihnen als Kleinkind so reingezwungen hast. Du Arsch!
Schwieriger wird es, wenn ich versuche, mich einem der beiden Lager zuzuordnen.
Das Inhalieren sämtlicher essbar aussehender Materien, Aggregatzustand dabei zweitrangig, fing bei mir eigentlich erst so vor einer Woche an (Zwischeninfo: noch 8 Wochen bis zum Wurftag), also relativ spät in der Walzeit.
Zum zweiten Lager würde ich mich definitiv nicht zählen, auch weil mir sämtliche, seit ein paar Jahren wie unkaputtbarer Löwenzahn hochschießende Ernährungstipps und Superfruitdiäten nebst irgendwelcher tausend Jahre alter Samen, die anscheinend jetzt erst in der westlichen Welt ihre Daseinsberechtigung, genauso wie nach Himbeeren duftenden Bartspülungen und dem Bodypositivitytrend von 160x160 (cmxkg) Artgenossen, haben, dermaßen auf die noch vorhandenen Eier gehen, dass ich jedem Pseudoöko-guck-meine-Balkon-Tomaten-heute-aber-gleich-nach-dem-glutenfreien-Avocadovollkorntoast-zwei-Runden-Konditionstraining-im-rosa-Nike-SportBH Instagramdarsteller mit Freuden ein paar saftige Klatscher auf sein/ihr belehrendes Kommunikationsloch geben würde.
Klar. Nicht jede, die in der Schwangerschaft auf gesunde und ausgewogene Ernährung achtet ist von dieser Art Zeitgenosse.
Warum müssen viele von denen einem immer moralisch erhöht pressen, dass sie wie ein Huhn leben? Das ist genauso, wie die Leute, die dich jetzt permanent darauf hinweisen, noch nie eine Folge von Game of Thrones gesehen zu haben und darauf so stolz sind, als ob sie damit politische Immunität erreicht hätten. Herzlichen Glückwunsch.
Schön ist auch, mit vor sich herschiebender Kugel einkaufen zu gehen und von wildfremden Individuen aufgrund der blühenden Schwangerschaft zu dem obligatorischen Giftanteil einer Tiefkühlpizza beraten zu werden. Fragenfrei und kompetenzlos natürlich. Aber Hauptsache das Ungeborene der zu verurteilenden Unwissenden vor einer Glutenkatastrophe bewahren. Meine Güte. Es gibt Leute, die leiden tatsächlich an Zöliakie und das ist durchaus ziemlich scheiße, aber Laura-Sophie (23), oder kurz #littlegirllovesherlife, die mittlerweile nicht mehr nur mit ihrem pinken (und zu kleinem- wichtig für den PushUp Effekt) SportBH und der Arsch-frisst-Hose Yogapants auf ihren Sportstudiospiegelselfies auf Instagram zufriedenstellende Likes bekommt und die sich daraufhin für eine spontane Glutenunverträglichkeit entschieden hat, da das noch viel schönere Hashtags gibt, gehört ordentlich an den gar anmutig fallenden Extensions gezogen.
Es gibt allerdings durchaus Dinge, die ich mit der Instagram-Diät-Healthylife-Glutenbähpfui-Model Fraktion gemeinsam habe: Hunger!
Ich sag Euch. Grade in den letzten zwei Woche könnte ich fröhlich spachteln, als wäre ich all-inclusive auf einem Kreuzfahrtdampfer mit VIP Seniorenpass.
Da kommt einem der September grade recht. Die Eisdielen haben noch auf UND es gibt Lebkuchen! In your face, heute-nur-eine-kleine-Gurke-Mami-Ernährungstipp-Nr. 236!
Da kommt es auch schon mal vor, dass der Kerl so gegen 23:45 Uhr genötigt wird, mit der sabbernden, auf FastFood gepolten Kugligen zum BurgerKing zu reisen, um ungefähr zweieinhalb Tonnen von, liebevoll in *Käsebällchen* umbenannter, ChiliCheese Nuggets zu jagen.
Wenn ich den sportlichen Akt des aus dem Bett aufstehen unternehme, höre ich mich mittlerweile an, wie ein Wal, der große und sperrige Gartengeräte auf die Welt zu bringen versucht. Ernsthaft. Ich habe Angst vor mir selber! Niemals hätte ich für möglich gehalten, dass eine Achtmonatskugel einen so krass in der eigenen Bewegungsfreiheit einschränken kann. Wenig hilfreich ist da auch der riesige Spiegel, der direkt auf meiner Seite des Bettes steht und mir einen 1a Beobachtungsmitschnitt des jämmerlichen in die Senkrechte Gewälze bietet.
Ist ja nicht so, dass man sich eh schon nicht mehr wie der attraktivste Feger auf der Plattform fühlt, nein, man muss auch noch mit schwabbelndem Winkfett beim Zähneputzen und aneinander scheuernden Oberschenkeln zurecht kommen, während einem der Gang von Schlafzimmer zu Nassstube den Schweiß auf die Stirn treibt.
Auch in Sachen Kleidungsfragen weicht man von "modisch schick" eher in die Richtung "alte Frau steigt Treppe hinab, um etwas Brot zu kaufen, während sie viele Kleidungsschichten trägt" ab und muss dann mit Erschrecken feststellen, dass Leggins mit Rock un Ballerinas tatsächlich noch jemand trägt. Man selber nämlich 🙈 .
Bevor ich mich aber in den Weiten (haha) der Schwangerschaftsmode verliere, schwing ich den kräftigen Saftpopo für heute lieber unter die Dusche- es geht an diesem schönen Nachmittag nämlich tatsächlich noch darum, in einer einigermaßen zurechtgemachten Form auszugehen- und zwar, tada, zum Essen mit Freunden 😊 und da möchte ich nicht so aussehen, als ob ich nicht erwartet hätte, das Auto verlassen zu müssen 😏
Bis ganz Bald, tata
Eure Gigantica
PS: Fürwahr gibt es aber auch sehr angenehme Seiten an der massiven Achtmonatskugel; man kann sie zum Beispiel hervorragend als Tisch verwenden
uff- eine Woche Schweigen von Gigantica. Etwas, wofür der Kerl im echten Leben wohl eine große Summe bereit wäre hinzublättern.
Jetzt aber zum neuen Wochenstart möchte ich Besserung geloben. Einen triftigen Grund für die Funkstille gab es nicht. Mir war es schlicht und ergreifend einfach zu heiß zum Denken, Schreiben oder Aufstehen. Außer kalt duschen, sehr viel Essen und nackt vor dem Ventilator nickerln war einfach nichts drin vergangene Woche.
Nun geht es sowohl wetter-, als auch motivationstechnisch wieder, satt bin ich auch, was mich auch jux zum heutigen Thema bringt.
Essen in der Schwangerschaft.
Meines Erachtens nach gibt es im Großen und Ganzen zwei Lager von Essverhalten in der Walphase.
Die Ersten jubeln, da sie jetzt endlich einen zulänglichen Grund haben, um alles in sich reinzustopfen, was so ihren unter Stöhnen und Hände in den Rücken gerammten Weg kreuzt und es gibt die Zweiten, die bereits mit Erscheinen der zwei rosa Linien auf dem Schwangerschaftstest drei Bücher über "wie wird mein kleiner Robert-Maximilian ein Doktoranwaltastronaut auf Grundlage meiner Paprikadiät während der Austragungszeit" und "für zukünftige Modelgeschäftsfrauenärztinnen: die Zitronenwasser-Sojamilch-Heilkost auf Paleogrundlage" gelesen und für missionarische Zwecke auswendig gelernt haben.
Egal welchem Lager man angehört: Für Dein Kind bist später sowieso DU an pubertärer Akne schuld, eben aufgrund deiner Ernährung in der Schwangerschaft oder was Du ihnen als Kleinkind so reingezwungen hast. Du Arsch!
Schwieriger wird es, wenn ich versuche, mich einem der beiden Lager zuzuordnen.
Das Inhalieren sämtlicher essbar aussehender Materien, Aggregatzustand dabei zweitrangig, fing bei mir eigentlich erst so vor einer Woche an (Zwischeninfo: noch 8 Wochen bis zum Wurftag), also relativ spät in der Walzeit.
Zum zweiten Lager würde ich mich definitiv nicht zählen, auch weil mir sämtliche, seit ein paar Jahren wie unkaputtbarer Löwenzahn hochschießende Ernährungstipps und Superfruitdiäten nebst irgendwelcher tausend Jahre alter Samen, die anscheinend jetzt erst in der westlichen Welt ihre Daseinsberechtigung, genauso wie nach Himbeeren duftenden Bartspülungen und dem Bodypositivitytrend von 160x160 (cmxkg) Artgenossen, haben, dermaßen auf die noch vorhandenen Eier gehen, dass ich jedem Pseudoöko-guck-meine-Balkon-Tomaten-heute-aber-gleich-nach-dem-glutenfreien-Avocadovollkorntoast-zwei-Runden-Konditionstraining-im-rosa-Nike-SportBH Instagramdarsteller mit Freuden ein paar saftige Klatscher auf sein/ihr belehrendes Kommunikationsloch geben würde.
Klar. Nicht jede, die in der Schwangerschaft auf gesunde und ausgewogene Ernährung achtet ist von dieser Art Zeitgenosse.
Aber tatsächlich kommst Du nicht an diesem Lager mit der vom südostwind geschaukelten, vegan-religiösen-dennoch-natürlich-tolerant-offenen, aus Biohanf von unterdrückten und jetzt befreiten guatemalischen Bauernfamilien gehäkelten Flagge vorbei, wenn Du dich über gesunde Ernährung für die Kugelzeit informieren möchtest.
Warum müssen viele von denen einem immer moralisch erhöht pressen, dass sie wie ein Huhn leben? Das ist genauso, wie die Leute, die dich jetzt permanent darauf hinweisen, noch nie eine Folge von Game of Thrones gesehen zu haben und darauf so stolz sind, als ob sie damit politische Immunität erreicht hätten. Herzlichen Glückwunsch.
Schön ist auch, mit vor sich herschiebender Kugel einkaufen zu gehen und von wildfremden Individuen aufgrund der blühenden Schwangerschaft zu dem obligatorischen Giftanteil einer Tiefkühlpizza beraten zu werden. Fragenfrei und kompetenzlos natürlich. Aber Hauptsache das Ungeborene der zu verurteilenden Unwissenden vor einer Glutenkatastrophe bewahren. Meine Güte. Es gibt Leute, die leiden tatsächlich an Zöliakie und das ist durchaus ziemlich scheiße, aber Laura-Sophie (23), oder kurz #littlegirllovesherlife, die mittlerweile nicht mehr nur mit ihrem pinken (und zu kleinem- wichtig für den PushUp Effekt) SportBH und der Arsch-frisst-Hose Yogapants auf ihren Sportstudiospiegelselfies auf Instagram zufriedenstellende Likes bekommt und die sich daraufhin für eine spontane Glutenunverträglichkeit entschieden hat, da das noch viel schönere Hashtags gibt, gehört ordentlich an den gar anmutig fallenden Extensions gezogen.
Es gibt allerdings durchaus Dinge, die ich mit der Instagram-Diät-Healthylife-Glutenbähpfui-Model Fraktion gemeinsam habe: Hunger!
Ich sag Euch. Grade in den letzten zwei Woche könnte ich fröhlich spachteln, als wäre ich all-inclusive auf einem Kreuzfahrtdampfer mit VIP Seniorenpass.
Da kommt einem der September grade recht. Die Eisdielen haben noch auf UND es gibt Lebkuchen! In your face, heute-nur-eine-kleine-Gurke-Mami-Ernährungstipp-Nr. 236!
Da kommt es auch schon mal vor, dass der Kerl so gegen 23:45 Uhr genötigt wird, mit der sabbernden, auf FastFood gepolten Kugligen zum BurgerKing zu reisen, um ungefähr zweieinhalb Tonnen von, liebevoll in *Käsebällchen* umbenannter, ChiliCheese Nuggets zu jagen.
Wenn ich den sportlichen Akt des aus dem Bett aufstehen unternehme, höre ich mich mittlerweile an, wie ein Wal, der große und sperrige Gartengeräte auf die Welt zu bringen versucht. Ernsthaft. Ich habe Angst vor mir selber! Niemals hätte ich für möglich gehalten, dass eine Achtmonatskugel einen so krass in der eigenen Bewegungsfreiheit einschränken kann. Wenig hilfreich ist da auch der riesige Spiegel, der direkt auf meiner Seite des Bettes steht und mir einen 1a Beobachtungsmitschnitt des jämmerlichen in die Senkrechte Gewälze bietet.
Ist ja nicht so, dass man sich eh schon nicht mehr wie der attraktivste Feger auf der Plattform fühlt, nein, man muss auch noch mit schwabbelndem Winkfett beim Zähneputzen und aneinander scheuernden Oberschenkeln zurecht kommen, während einem der Gang von Schlafzimmer zu Nassstube den Schweiß auf die Stirn treibt.
Auch in Sachen Kleidungsfragen weicht man von "modisch schick" eher in die Richtung "alte Frau steigt Treppe hinab, um etwas Brot zu kaufen, während sie viele Kleidungsschichten trägt" ab und muss dann mit Erschrecken feststellen, dass Leggins mit Rock un Ballerinas tatsächlich noch jemand trägt. Man selber nämlich 🙈 .
Bevor ich mich aber in den Weiten (haha) der Schwangerschaftsmode verliere, schwing ich den kräftigen Saftpopo für heute lieber unter die Dusche- es geht an diesem schönen Nachmittag nämlich tatsächlich noch darum, in einer einigermaßen zurechtgemachten Form auszugehen- und zwar, tada, zum Essen mit Freunden 😊 und da möchte ich nicht so aussehen, als ob ich nicht erwartet hätte, das Auto verlassen zu müssen 😏
Bis ganz Bald, tata
Eure Gigantica
PS: Fürwahr gibt es aber auch sehr angenehme Seiten an der massiven Achtmonatskugel; man kann sie zum Beispiel hervorragend als Tisch verwenden
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