Das Lied von Scham und Haar - sportliche Ausflüge in die örtliche Badeanstalt

Hallo liebe Gigantica Gemeinde!

Ich melde mich pünktlich, einen Tag vor dem dreimonatigen Geburtstag der Furzknotin mit einem kurzen Exposé zum Stand der Dinge bei Familie Gigantica zurück.

Für den Einstieg: Das Stillen klappt nun zum Glück viel, viel besser! Danke an alle Mamis, die mir Mut zugesprochen haben. Es läuft! Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich bin die Milchkalaschnikow. 
Wenn die Kurze und ich beim Spazierengehen in der Nähe der hiesigen Grundschule unterwegs sind, dort ein Achtjähriger hinfällt und kurz plärrt, hat das folgende Konsequenz. Meine Brüste so: FEUER!!!
Wir kennen alle diese Szene aus Titanic, in der dann endlich auch unten im Maschinenraum angekommen ist, dass ein Eisberg voraus ist und der Tumult losbricht. 
So in etwa ist das beim Weinen selbst fremder Kinder auch bei meinen Brüsten. Dazu läuft im Hintergrund Rammstein und Rambo hat einen kurzen Gastauftritt mit seinem Messer. 

Klar, es zwickt ab und zu noch, aber es ist kein Vergleich mehr zu den Schmerzen am Anfang.  
Und nun guckt die Kleine beim Stillen mit dem Nippel im Mund zu mir hoch, wie ein quirliger, junger Pitbull, der sein Lieblingsspielzeug grade erfolgreich vom anderen Ende der Wiese geholt hat und ich bin sehr stolz, dass ich mein Kind auf diese Art und Weise ernähren kann.

Was gibt es sonst Neues?

Es ist Bewegung in Muttern gekommen. Gigantica schwimmt gegen die Babypfunde. Und besucht einen Rückbildungskurs, aber dieser Geschichte widme ich bei Gelegenheit einen eigenen Eintrag.

Ich habe hier in meiner heilen Vorstadtwelt die Möglichkeit, dank naheliegendem Schwimmbad, einmal die Woche mein gigantisches Hinterteil hinter mir her durch ein Schwimmbecken zu ziehen. 

Das mache ich nun immer Dienstags, da dann zum einen das besagte Bad bis 22 Uhr geöffnet hat und die Kurze sich zwischen zwei Stillmahlzeiten von Papa nach Feierabend bespaßen lassen kann. 

Hell yeah. Ich sag es euch, an die ortsansässigen Do's und Dont's des Verhaltens im Schwimmbad muss ich mich ja erst noch gewöhnen. 
Zunächst findet von 19 bis 20 Uhr dort ein Aquajoggingkurs statt, was bedeutet, dass viertel nach acht die Damenumkleide und -dusche von ungeniert nackt wackelnden, weiblichen Rundungen aller Art und allen Altersgruppen belagert ist. 
Ich kam mir vor, wie auf einem eingeschworenen Nudistencamp, in dem alle fröhlich zwischen aufkeimenden Fußpilzgeschwadern und siffigen Haartrocknern, Rezepte über "diese neuen Muffins" (aka Cupcakes) austauschten und dabei den neusten Tratsch, den man beim Dorfmetzger aufgeschnappt hatte, stimmgewaltig weiterverbreiteten. 

Bloß schnell die eigenen Klamotten in einen Spind geworfen, die Ellebogen eingezogen, damit man nicht aus Versehen irgendeinen vor Lachen über Mariannes letzte Wurstbestellung bebenden Busen streift und ab, nach draußen auf den rettenden Gang. 

Luftholen, bevor es in die Dusche geht, aus der schon drohend das nächste Eingesessenervorstadtfrauengekicher zu mir heraus drang. Tür auf, mögen die Spiele beginnen.

Und da standen sie auch schon, nebeneinander, aufgereiht unter den Düsen. Die Endfünfzigerdamen vom Aquajoggingkurs, der eine Stunde lang das komplette Bad mit Dödelmukke der frühen 2000er beschallt, so dass man sich, versehentlich zu dieser Zeit ins Bad geraten, eigentlich nur noch im Kinderbecken ertränken möchte. 
Mit ihren stolz behaarten Mumus, die sie wie ein ehrwürdig im Kampf erprobtes Wams vor sich herschiebend der gesamten Damendusche präsentierten. 
Sehet her! Das Gewächs ist nass!
Keck über die Düse geworfen, troff der vom letzten Malleurlaub ausgeblichene Leoprintbikini in Erfüllung seiner Schuldigkeit vor sich hin, die rechte Hand hebt den zähen Busen, die Linke verteilt eifrig Schaum unter diesem.

Ich gegenüber. In einem Highwaist, bitte verdeck den Babyschwabbel Bikini, der Einmachgläser mit allerelei totem Getier drin, zeigt, hilflos den äußerst kritischen Blicken der Dorfpomeranzen ausgeliefert. 
Die ganze Szenerie wurde von aufsteigenden Dampfschwaden begleitet, die sich wie ein unheilvoller Nebel zwischen uns ausbreiteten. 
Quasi das Lied von Scham und Haar. 
Guten Abend zusammen!

Allerdings treibt einen ein solches Erlebnis auch ganz schön an, man pflügt durch seine Bahn, als ob man dadurch das grade Gesehene, durch die Bewegung abschütteln könnte. 
Bis, ja bis man dem, die zu Tode verängstigten Poolnudeln aufräumenden Auquajoggingkurshäuptling in Form einer sonnenstudiogebräunten, ich-gebe-hier-den-Ton-an Institution von Frau, die eine der rotbesträhnten Kurzhaar"wir machen mal was Freches"Frisuren mit Stolz trägt, in die Fänge gerät und nun, nach zehnminütiger, verbaler Beackerung zur nächstwöchigen Teilnahme an jenem poolnudelquälenden Kurs gezwungen wurde. 

Liebe Leser, bitte wünscht mir Glück für nächsten Dienstag. Gigantica muss in den Auquajoggingkurs.

Ansonsten gehts uns aber allen gut. Das Mäusekind wächst und gedeiht, diese Woche wurde der Meilenstein "Greifen" erprobt und nun freut sich die ganze Familie Gigantica aufs Wochenende!

Euch allen davon auch ein Schönes,
Tata 
Eure Gigantica 💕






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