Verreisen mit Kindern, eine Ode an meine Nerven

Was könnte es denn schön sein. 

Wir fahren für zwei Tage ins Ravensburger Spieleland! Yay 🥳

Inklusive einem Tag Anreise, einem Tag Abreise und dem Anmieten einer Ferienwohnung im benachbarten Friedrichshafen mit zwei Schlafzimmern, damit die Dreijährige und der Mann hinter einer geschlossenen Tür schlafen können, wenn ich mir mit dem wunderfitzigen Baby die Nächte um die Ohren schlage. 

So kann ich dann tagsüber völlig zermatscht und irre lächelnd, um mütterlichen Spaß zumindest zu simulieren, neben dem Käpt‘n Blaubär Erlebnisdampfer stehen, das Baby schuckeln und dem begeisterten, großen Kind und dem zusammengepferchten zwei Meter Mann in der besagten Attraktion zuwinken.


Zu so einem einfachen Kurztrip gehört natürlich auch die Organisation von diversen Gepäckstücken, sowie Verpflegung, aber auch das Drandenken ans Klopapier für die Ferienwohnung, da ja niemand mit zusammen gekniffenem Fidle sofort einkaufen springen will, so nach ner kecken Autofahrt durch den kurvigen Schwarzwald mit den beiden Kindern. 


Da es dieselben Kinder allerdings riechen, wenn man sich konzentrieren und seine restlichen Mombrain Zellen mal eben zusammen halten muss, packe ich nun mit spitzen Fingern und ziemlich bewegungsbehindert mit dem unruhigen Baby in der Trage die Sachen der Dreijährigen, die wiederum von der Oma bespaßt wird, während der Mann zu letzten „wir brauchen das“ Einkäufen aufgebrochen ist. 

Danach werfe ich noch eher unkontrolliert Kleidung für mich in den großen Koffer, den ich mir mit den Babysachen, Windeln und dem Zeug des Mannes teile. Ich verfahre dabei nach dem eher pragmatischem Prinzip: wenn wir 3 Tage & 4 Nächte weg sind, dann brauche ich 4 x Unterwäsche plus zwei, falls ich mich spontan vollkacke. 

Ergo: ich packe natürlich sämtliche, sich in meinem Besitz befindende Unterbumbeln ein, um auf der „sicheren Seite“ zu sein. Vielleicht kennt ihr das ja. 

Im Zimmer herrscht währenddessen Poltergeiststimmung. Sämtliche Schubladen stehen auf, das Licht brennt und irgendwo unter den Klamottenbergen auf dem Bett dudelt Musik aus einer Bluetooth Box, um dem ganzen Szenario zumindest eine gewisse Stimmung beizumischen. 


Dann ist es soweit. Gleich ist Abfahrt. 

Das Baby kotzt mich, sich und mein Reiseoutfit schwallartig voll. 

Der Aufzug ist kaputt, also schwitzt der Mann Blut und Wasser, während er in 50 Laufeinheiten den ganzen Krempel ins Auto schleppen muss. 

Die Dreijährige weigert sich, natürlich zutiefst erbost, aufs Klo zu gehen und beschließt spontan, dass ihr auch das Tragen von Kleidung ab sofort nicht mehr zusagt. 


Nach einem kurzen, hektischen Handgemenge und dreißig „Warum“- Fragen zum Toilettengang, können endlich alle einigermaßen bekleidet und mit entleerter Blase die Wohnung Richtung Auto verlassen und ich habe einen wohlwollenden Tipp für alle etwaigen Einbrecher: 

es lohnt sich nicht. 

Es ist alles im Auto, alles! 

Inklusive Balkongitter, dem Wasserzähler und dem Skianzug. 

Bestimmt habe ich den auch doppelt eingepackt. 

Ihr wisst ja. Falls ich mich vollkacke oder so. 

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