Mama-Blogger
Kleine Einblicke in Privates. Wohnungen, Wohnzimmer, Essen, Kinder, Erziehungsstile, Kleidung.
Mal perfekt gestylt in den Trendfarben der Saison, das Spielzeugchaos aus dem Winkel der Handykamera geschoben, mal küssen glückliche Kinder glückliche Eltern vor glücklichen Handystativen, sogar der Hund im Hintergrund lächelt.
Mal herrlich unperfekt mit zerzausten Haaren, mal unbequem ehrlich mit dem Effekt, ja puh, ob ich jetzt ein Bild von dir auf dem Klo gebraucht hätte…
Die erste Darstellung ist nicht meins, weil es einfach die Realität verzerrt und Druck aufbauen kann.
Kein Mensch mit kleinen Kindern und bei Trost hat große Glasvasen mit Pampasgras im weiß getünchten Flur rumstehen und trägt dazu passend ein leberwurstfarbenes Etuikleid mit Bauchgürtelchen und Stilettos den ganzen Tag.
Alleine beim Gedanken an frei stehende Glasvasen bekomme ich als Mutter ein zuckendes Augenlid.
Meistens steht unter den anmutigen Bildern auch nur eine zwei Sätze Caption, in der ich aufgefordert werde, meinen Lieblingscappuccinoflavour zu nennen, verknüpft mit Werbung.
Schon klar, wir sind bei Instagram, das ist das mit der Kommunikation über Bilder und den Rabattcodes.
Trotzdem. Erzähl mir doch nicht, dass du in diesen Schuhen deinen Kühlschrank putzt. Oder darin die getragenen Unterhosen der Familie vor dem Waschen sortierst.
Das Ziel der zweiten Gruppe: das wahre Leben. Der stressige Alltag. Pickel. Vom Spielen zerwühlte Kinderzimmer, angebrannter Kuchen, vom Hund zerkaute Sandalen (flach).
Ihnen geht’s schon eher so wie mir. Gedanken festhalten, Gedanken aufschreiben, etwas aufs Papier bringen. Die Realität zeigen.
Aber warum öffentlich? Warum denn ausgerechnet im Internet oder auf Social Media?
Reicht da denn nicht ein Tagebuch in der Schreibtischschublade?
Weil man hier mit anderen Menschen in Kontakt kommen kann.
Über die eigenen Gedanken, über Themen, welche man selbst bestimmt oder kreiert, je nachdem, wem man folgt oder was man selbst schreibt.
Zumindest geht’s mir so.
Ich persönlich freue mich über den Austausch, der mit meinen Storys & Texten entsteht. Mit den Frauen und Männern, mit denen ich in Kontakt komme, denen es ähnlich geht. Die mir sagen, dass sie mal wieder gelacht haben, als sie was von mir gelesen haben. Die, die nachempfinden können, wie es mir geht.
Das ist großartig. Denn so ein Mamaalltag kann auch wirklich einsam sein, wenn man den ganzen Tag nur mit Personen fern des Erwachsenenalters spricht und so oft keine Zeit für eigene Bedürfnisse bleibt.
Wir sind viele und wir sind nicht allein!
Und wer nichts von mir lesen will, der kann mit einem ganz einfachen Klick wählen, dass er mich nicht mehr liest.
Win-Win!
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